Knoerig: 72.000 Euro für Insektenschutz heimischer Höfe 6 Betriebe werden im Bundesprojekt FINKA bis Ende 2025 gefördert
Sechs landwirtschaftliche Betriebe im Landkreis Diepholz beteiligen sich seit 2020 am Bundesprojekt FINKA ("Förderung von Insekten im Ackerbau"). Drei von ihnen sind konventionell arbeitende Höfe in Bassum, Süstedt und Weyhe, die bis Ende 2025 auf Versuchsflächen auf Pflanzenschutzmittel gegen Insekten und Unkräuter verzichten. Sie werden dabei von drei ökologisch arbeitenden Kollegen aus Sudwalde, Twistringen und Weyhe beraten. Dafür wurden alle Beteiligten bisher mit Aufwands- und Nutzungsentschädigungen von insgesamt 72.084 Euro unterstützt.
"Es muss nicht immer 100 Prozent Bio- oder konventionelle Landwirtschaft sein", erklärt der Abgeordnete, stv. Mitglied im Landwirtschaftsausschuss des Bundestages. "Interessierte Landwirte können auch Teile ihres Betriebes auf ökologischen Landbau oder Tierhaltung umstellen oder, wie hier getestet, auf bestimmten Flächen auf die bisher üblichen Herbizide und Insektizide verzichten. Dieser Selbstversuch ist eine gute Sache und wird durch eine zusätzliche akademische Begleitung fachlich fundiert und objektiv durchgeführt."
Die 60 bundesweit ausgewählten Landwirtinnen und Landwirte kooperieren paarweise. Dabei werden auch, ganz praktisch, Arbeitsgeräte verliehen, um etwa das Beikraut einzudämmen. Zusätzlich wird durch die wissenschaftliche Beteiligung untersucht, wie sich die geänderte Bewirtschaftungsweise auf die Wildkräuter und die Insektenvielfalt auswirkt. Das Modellprojekt, das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt mit über drei Millionen Euro gefördert wird, soll dazu beitragen, die Biodiversität auf Ackerflächen zu erhöhen, und eine breite Diskussion in der Landwirtschaft anstoßen.
Gefördert wird das Projekt vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums sowie vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit Mitteln der Landesministerien für Landwirtschaft und Umwelt. Zu den Verbundpartnern gehört unter anderem das Landvolk Niedersachsen.
Mehr zu den beteiligten Höfen: https://finka-projekt.de/betriebsuebersicht/